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Buchumschlag von Politische Partizipation
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Zusammenfassung: Etwa die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland beteiligt sich an bedeutsamen Formen der Einflussnahme auf politische Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse. Insgesamt 49,2 Prozent der Bevölkerung gibt mindestens eine der folgenden fünf Formen politischer Partizipation an: Mitarbeit in einer politischen Organisation, Teilnahme an einer Demonstration, Kontakt zur Politik, Teilnahme an Unterschriftenaktionen sowie Boykott von Produkten. Zwischen den Formen politischer Partizipation gibt es deutliche Unterschiede in der Beteiligung. So geben 6,8 Prozent der Befragten an, in den zwölf Monaten vor der Befragung in einer politischer Organisation mitgearbeitet zu haben; 10,1 Prozent, an Demonstrationen teilgenommen zu haben; 15,0 Prozent, Kontakte zu Personen in der Politik aufgenommen zu haben; 23,5 Prozent, bestimmte Produkte boykottiert zu haben; und 33,0 Prozent, sich an Unterschriftenaktionen beteiligt zu haben. Frauen und Männer unterscheiden sich in den Partizipationsformen, allerdings gibt es kein eindeutiges Muster von Geschlechterunterschieden. Frauen und Männer unterscheiden sich nicht in der Beteiligung an der politischen Partizipation insgesamt (Frauen: 49,8 Prozent, Männer: 48,4 Prozent). Allerdings ist bei der Mitarbeit in einer politischen Organisation sowie bei dem Kontakt zur Politik die Beteiligung von Frauen geringer als die von Männern. Bei Unterschriftenaktionen und Produktboykotten sind Frauen anteilig häufiger vertreten als Männer. Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen in den Formen politischer Beteiligung, es gibt aber kein eindeutiges Muster von Altersunterschieden. Der Anteil der Personen, die angeben, sich an irgendeiner Form der politischen Partizipation zu beteiligen, liegt in den Altersgruppen von 14 bis 64 Jahren bei über 50 Prozent. Bei den 65-Jährigen und Älteren beträgt diese Quote 40,3 Prozent. Die altersspezifischen Unterschiede variieren in verschiedenen Formen der politischen Partizipation. Bei allen Arten der politischen Partizipation gibt es klare, gleichgerichtete Bildungsunterschiede. Personen mit hoher Bildung beteiligen sich mit 64,9 Prozent an mindestens einer Form politischer Partizipation, Menschen mit mittlerer Bildung mit 45,8 Prozent und Menschen mit niedriger Bildung mit 32,0 Prozent. Dieses Muster der Bildungsunterschiede zeigt sich in sämtlichen Formen der politischen Partizipation. Freiwilliges Engagement und politische Partizipation hängen eng miteinander zusammen. Freiwillig engagierte Menschen geben deutlich häufiger eine politische Partizipation an als nichtengagierte Personen. In allen Partizipationsformen sind die Beteiligungsquoten der freiwillig Engagierten etwa doppelt so hoch wie bei den nicht freiwillig engagierten Menschen.
Beschreibung: Veröffentlichungsversion
begutachtet (peer reviewed)
In: Simonson, Julia (Hg.), Kelle, Nadiya (Hg.), Kausmann, Corinna (Hg.), Tesch-Römer, Clemens (Hg.): Freiwilliges Engagement in Deutschland: Der Deutsche Freiwilligensurvey 2019. 2022. S. 263-289. ISBN 978-3-658-35317-9
Umfang: 263-289 S.
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-35317-9_14